Dienstag, 2. November 2021, 18.15 Uhr
Pfarreiheim St. Anton, Kannenfeldstrasse 35, Basel
Heil und Zeit
Heilsgeschichte, Weltende, zyklische Wiederkehr
Drei Deutungen des biblischen Weltverständnisses
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Lang, Universität Paderborn
Bernhard Lang lehrte als Professor für Altes Testament und Religionswissenschaft
1985 bis 2011 an der Universität Paderborn,
1998 bis 2003 an der University of St. Andrews, Schottland.
Begrüssung: Prof. Dr. phil. Thomas Grob, Vizerektor Lehre der Universität Basel
Wie ist die Bibel zu lesen: als Buch der Heilsgeschichte, in deren Mitte Jesus Christus steht (Oscar Cullmann)? Oder als Endzeit-Buch, geprägt von der Erwartung des nahen Weltendes, das jeden Gläubigen verpflichtet, so zu leben, als sei heute der letzte Tag (Rudolf Bultmann)? Nach Bernhard Lang ist die Heilsgeschichte eine Erfindung der Kirchenväter, die Endzeitmythologie eine Erfindung des theologischen Existenzialismus. Die der Bibel eigene Sicht lässt sich als Theologie der Schwellenzeiten («liminal periods») zwischen heillosen und heilvollen Zeitabschnitten beschreiben. Ihr Bild ist nicht der heilsgeschichtliche Zeitpfeil, auch nicht der Blitz des Weltendes, sondern der archaische Kreis, Symbol der Wiederkehr.
Im Anschluss an die Vorlesung lädt die Aeneas-Silvius-Stiftung zum Aperitif ins Pfarreiheim St. Anton ein. Dort besteht die Möglichkeit zur weiteren Diskussion über das Thema. Alle teilnehmenden Personen sind dazu herzlich eingeladen. Wir bitten um Anmeldung zum Apéro unter axel.gampp@unibas.ch.
Auf die traditionelle Aeneas-Silvius-Vorlesung an der Universität Basel (seit 1960) folgt eine interdisziplinäre Ringvorlesung sowie eine Schlussveranstaltung zum Zyklus «Endlichkeit und Unendlichkeit »