56. Aeneas-Silvius-Vorlesung

Dienstag, 5. November 2019, 18.15 Uhr
Universität Basel, Kollegienhaus, Petersplatz 1

Das Unendliche und das Absolute

Scholastische und idealistische Gotteslehre im Streit

Prof. Dr. phil. Johannes Brachtendorf, Universität Tübingen

Seit 2004 ord. Professor für philosophische Grundfragen der Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen.


Unendlichkeit gehört zu den grundlegenden Prädikaten Gottes in der christlich geprägten Philosophie. Allerdings haben Denker wie Augustinus und Thomas von Aquin sie anders interpretiert als der deutsche Idealismus. In scholastischer Sicht liegt die Unendlichkeit Gottes darin, daß er eine Welt schaffen kann, die selbst Sein besitzt, während Hegel die wahre Unendlichkeit Gottes gerade darin sieht, daß der Unterschied zwischen Gott und Welt in ihr dialektisch aufgehoben ist. Der Vortrag soll diesen beiden Auffassungen des Verhältnisses von unendlichem Gott und endlicher Welt nachgehen und sie gegeneinander abwägen.


Begrüssung: Prof. Dr. phil. Thomas Grob, Vizerektor Lehre der Universität Basel

Im Anschluss an die Vorlesung besteht bei einem Apéro riche im Wildt’schen Haus am Petersplatz 13 die Möglichkeit zur weiteren Diskussion über das Thema. Alle teilnehmenden Personen sind dazu vom Rektorat der Universität Basel herzlich eingeladen. Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie um Ihre Anmeldung zum Apéro.


Die traditionelle Aeneas-Silvius-Vorlesung an der Universität Basel (seit 1960) wird ergänzt durch eine Ringvorlesung und ein Masterseminar zum Thema «Endlichkeit und Unendlichkeit», beides interdisziplinär (verschoben auf 2021 wegen Corona-Pandemie). Es handelt sich um den ersten Teil des Zwei-Jahres-Zyklus zum Thema.